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Words by Marian Gold

27/11/2022

Dear Friends,

I don’t know how to start. Ukraine and the rest of Europe are at war with Russia. That, without any doubt, is the all overshadowing catastrophy with all its horrible consequences nobody would ever have considered possible. We are standing on the brim of an abyss.

At the same time the Football World Cup is taking place, flogged by a bunch of crooks called the FIFA, hosted by a despotic state with a medieval legislation, that violates almost all human values and convictions such a wonderful event could represent.

And… today is the start of Christmas season.

I must admit I am not a devoted christian and over the past years Christmas seemed to be a meaningless sellout, in best case good enough to provide little joys for the children and a nostalgic flashback of one’s own childhood memories. – But back to football:

In the run-up to the world cup it was often complained about the absurdity to stage the games during wintertime. Bizarrely this was the main point against the awarding of the games. Hardly anyone ever mentioned human rights, me neither. But today I have to state: The concurrence of world cup and Christmas time in this „annus horribilis“ is a lucky coincidence, because both represent some of the greatest treasures of mankind:

Love, Tolerance, Respect and Liberty.

And no matter how many times we have betrayed these values in the past during numerous Christmasses and world cups and how little we followed these values, today we see them written in flaming letters across the sky. Today it becomes clear that both events express essentially the same:

Love, Tolerance, Respect and Liberty.

And they stand for it even more clear so, when they have been misused for other purposes, as is now the case.

There was a moment that kept bothering me and finally brought me to writing these lines. It happened when Gianni Infantino, supreme quack doctor of the FIFA, opened the Football World Cup by welcoming everybody of every colour, religion, and sexual orientation,  calling for peace and professing himself as an Arab, a migrant worker, a homosexual and a handicapped person. It was the first time in my life that, listening to such an accumulation of disgusting hypocrisy, made me feeling sick to the point of throwing up in front of the TV. What an unfathomable and pathetic cockiness.

No matter how many versions of geezers like Putin, Trump, Xi or, if you like, Infantino there are, we are not forced to elect them and we must not obey them. It is when we do that this lunacy of a World Championship in a dictatorial desert state in the times of war can happen. Or even worse. Nobody need to inflict this on themselves.

I wish you all a reflective and peaceful Christmas time.

Marian Gold

Liebe Freunde,

ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit dem Schreiben. Die Ukraine und mit ihr das übrige Europa befinden sich im Krieg mit Rußland. Das ist ohne Frage die alles überschattende, nie für möglich gehaltene Katastrophe dieses Jahres mit allen grauenhaften Konsequenzen. Wir stehen am Rand eines Abgrunds.

Und gleichzeitig ist Fußballweltmeisterschaft, verhökert von einer Gangsterbande namens FIFA, abgehalten von einem  mittelalterlich organisierten Despotenstaat, der so ziemlich alle humanen Überzeugungen und Werte negiert, für die ein so großartiges und bedeutsames Sportfest stehen könnte.

Und…. heute beginnt die Weihnachtszeit.

Ich geb zu, ich bin kein tiefgläubiger Christ und in den Jahren zuvor kamen mir Weihnachtsfeste oft vor wie ein inhaltsleererer Ausverkauf, an dem man im besten Fall den Kindern eine Freude macht  und den  Überresten seiner eigenen Kindheitserinnerungen nachhängt. – Aber zurück zum Fußball:

Im Vorfeld der Weltmeisterschaft wurde immer wieder gesagt, wie absurd es sei, die Spiele im Winter abzuhalten. Das war bizarrerweise lange das Hauptargument gegen die Vergabe der Spiele. Von Menschenrechten hat damals kaum einer von uns gesprochen, ich jedenfalls nicht. Aber heute finde ich: Es ist ein Glücksfall, daß die Weltmeisterschaft und die Weihnachtszeit in diesem „annus horribilis“ zusammenfallen, denn beide Veranstaltungen stehen für die größten Schätze, welche die Menschheit zu bieten hat, nämlich:

Liebe, Toleranz, Respekt und Freiheit.

Und egal, wie oft wir diese Werte in der Vergangenheit verraten haben während unzähliger Weihnachten und Weltmeisterschaften, wie wenig wir danach gehandelt haben, in diesem Jahr stehen sie mit flammenden Buchstaben über uns in den Himmel geschrieben. In diesem Jahr wird klar, daß diese zwei nur vermeintlich widersprüchlichen Feste im Grunde ein und dasselbe sagen:

Liebe, Toleranz, Respekt und Freiheit.

Und sie sagen es gerade dann, wenn mit ihnen Schindluder getrieben wird.

Es gab einen Moment, der mir keine Ruhe mehr ließ und mich letztendlich zum Schreiben dieser Zeilen veranlasste. Das war, als Gianni Infantino, Spitzenscharlatan der FIFA, zur Eröffnung der Spiele vor laufender Kamera alle Menschen egal welcher Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung willkommen hieß, zum Frieden aufrief und dann aufzählte, was er selbst alles sei:  Araber, Arbeitsmigrant, schwul und  behindert. Es war das erste Mal in meinem Leben, daß ich mich angesichts dieser Aneinanderreihung maßloser Heucheleien um ein Haar übergeben hätte. Was für eine unfassbare, erbärmliche Anmaßung.

Aber egal, wie viele Typen wie Putin, Trump, Xi oder meinetwegen wie Infantino ihr Unwesen treiben, wir müssen sie nicht wählen, wir müssen ihnen nicht gehorchen. Wenn wir es dennoch tun, genau dann passiert dieser Irrsinn einer Fußballweltmeisterschaft in einem diktatorischen Wüstenstaat in Zeiten des Krieges. Oder Schlimmeres. Das muss sich keiner antun.

Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit.

Marian Gold

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